Stell dir vor, du bist im Urlaub, die Wohnung ist leer, und draußen wird es dunkel. Ein Einbrecher schaut sich dein Haus an - und sieht Lichter gehen, den Fernseher an, Rolladen, die sich langsam senken. Er denkt: Da ist jemand zu Hause. Er geht weiter. Das ist der ganze Trick hinter smarter Anwesenheitssimulation. Es geht nicht darum, dich zu alarmieren, wenn jemand einbricht. Es geht darum, ihn davon abzuhalten, überhaupt anzuklopfen.
Warum funktioniert Anwesenheitssimulation?
90 Prozent aller Einbrüche passieren, wenn niemand zu Hause ist. Das ist keine Vermutung, das ist eine Statistik, die Polizei und Sicherheitsexperten bestätigen. Einbrecher suchen nicht nach dem sichersten Haus. Sie suchen nach dem einfachsten. Und das ist immer das, das wie eine leere Hülle wirkt: kein Licht, keine Bewegung, keine Geräusche. Ein Haus, das aussieht, als wäre es verlassen, ist eine Einladung. Smarte Anwesenheitssimulation macht genau das Gegenteil. Sie täuscht Leben vor. Nicht mit einer festen Uhrzeit, die jeder kennt, sondern mit zufälligen, menschlichen Mustern. Ein Licht geht um 19:17 an, nicht immer um 19:00. Ein Rolladen hebt sich um 8:32, nicht exakt zur gleichen Zeit wie gestern. Ein Fernseher läuft 23 Minuten lang, dann wird er ausgeschaltet. Das ist kein Roboter. Das sieht aus wie ein Mensch.Wie funktioniert das technisch?
Es gibt drei Hauptwege, wie ein Haus vortäuscht, bewohnt zu sein: Licht, Geräusche und Bewegung.- Licht: Smarte Lampen - besonders Farbwechsler wie Philips Hue oder LIFX - schalten sich nicht nur ein und aus, sondern verändern auch die Helligkeit und Farbe. Ein kühles Weiß im Bad, ein warmes Gelb im Wohnzimmer, ein gedimmtes Rot im Schlafzimmer. Das ist kein Zufall. Das ist Nachahmung des menschlichen Tagesablaufs.
- Geräusche: Ein Radio, das leise Musik spielt. Ein Fernseher, der Nachrichten oder eine Serie abspielt - nicht laut, aber hörbar durch die Fenster. Manche Systeme simulieren sogar Gespräche oder Schritte, als ob jemand durch die Wohnung geht. Das ist besonders wirksam, wenn das Haus von außen gut zu hören ist.
- Bewegung: Rolladen, Jalousien, Gardinen. Wenn sie sich bewegen, signalisieren sie: Jemand steht auf, geht ins Wohnzimmer, macht die Fenster zu. Ein statischer Rolladen, der immer um 19 Uhr runtergeht, ist eine Warnung. Ein Rolladen, der sich zufällig um 18:45, 19:22 und 22:03 bewegt, ist ein Zeichen von Leben.
Was brauchst du dafür?
Du brauchst keine Revolution. Du brauchst nur ein paar smarte Geräte und eine App.- Eine WLAN-Verbindung im Haus - das ist heute Standard.
- Smart Lighting: Mindestens drei bis fünf intelligente Lampen in verschiedenen Räumen.
- Smart Rolladenmotoren oder -steckdosen - das kostet nicht mehr als 50 Euro pro Fenster.
- Eine Smart-Home-Zentrale wie die Bosch Smart Home App, die Loxone App oder ein Hub von Hama.
- Ein Smartphone - damit du die Simulation von unterwegs starten, stoppen oder anpassen kannst.
Was ist der größte Fehler?
Der größte Fehler ist: Regelmäßigkeit. Viele Leute kaufen eine Zeitschaltuhr. Die schaltet das Licht jeden Tag um 18:00 an und um 23:00 aus. Einbrecher wissen das. Sie warten, bis es dunkel ist. Dann beobachten sie das Haus. Wenn nach drei Tagen immer um 18:00 das Licht angeht - dann ist das Haus leer. Das ist kein Zufall. Das ist eine Einladung. Smarte Systeme vermeiden das. Sie verwenden Zufallszahlen. Sie schalten Licht nicht um 18:00, sondern zwischen 17:45 und 18:30. Sie bewegen Rolladen nicht exakt um 22:00, sondern zwischen 21:40 und 22:20. Sie machen es so, als würde jemand müde werden, ab und zu mal fernsehen, sich verspäten. Das ist die Kunst der Simulation: Es muss menschlich wirken.Warum ist das keine vollständige Sicherheit?
Ein Anwesenheitssimulator ist keine Alarmanlage. Er stoppt keine Einbrecher, wenn sie schon durchs Fenster geklettert sind. Er ist die erste Linie der Verteidigung - die Abschreckung. Wie ein Schild, das sagt: „Hier ist jemand.“ Wenn du wirklich sicher sein willst, kombiniere die Simulation mit:- Einer Smart-Türklingel mit Kamera und Gegensprechanlage - wenn jemand an der Tür steht, bekommst du eine Benachrichtigung.
- Magnetkontakten an Fenstern und Türen - die melden, wenn jemand sie öffnet.
- Einer Smart-Videoüberwachung mit Bewegungserkennung - die nicht nur aufnimmt, sondern auch automatisch eine Warnung sendet.