Unterversicherung: Was sie ist, warum sie gefährlich ist und wie du dich schützt
Unterversicherung, der Zustand, bei dem der versicherte Wert eines Objekts unter seinem tatsächlichen Wiederbeschaffungswert liegt. Auch bekannt als unterschätzte Versicherungssumme, ist sie eine der häufigsten, aber am wenigsten beachteten Fallstricke bei Haus- und Hausratversicherungen. Du denkst, deine Versicherung deckt alles ab? Dann schau mal genauer hin: Wenn dein Haus nach einem Brand neu gebaut werden müsste, reicht dein Versicherungsbetrag dann noch aus? Oder dein Möbel, deine Elektronik, deine Küche? Die meisten Menschen versichern ihr Zuhause nach dem Kaufpreis – nicht nach dem, was es heute wirklich kostet, alles zu ersetzen.
Versicherungswert, der Betrag, für den ein Objekt heute neu beschafft werden kann, inklusive Material, Arbeit und Nebenkosten ist kein statischer Wert. Holzfenster, Innentüren, Fußböden – alles, was du mit der Gschwendtalm Tischlerei maßgefertigt hast, steigt im Wert, wenn du hochwertige Handwerkskunst verwendest. Aber die Versicherung weiß das nicht. Sie rechnet mit Standardpreisen. Ein massives Eichenholz-Türblatt aus Österreich, mit traditioneller Handwerksarbeit, kostet heute 800 Euro. Die Versicherung rechnet mit 300 Euro. Der Unterschied? 500 Euro, die du selbst zahlen musst. Das ist Unterversicherung – und sie kostet dich Geld, wenn du es am wenigsten brauchen kannst.
Sachversicherung, die Versicherung, die deine physischen Güter wie Haus, Möbel oder Einrichtung absichert funktioniert nur, wenn sie den richtigen Wert erfasst. Viele Versicherer bieten einen Pauschalbetrag an – „bis zu 50.000 Euro Hausrat“. Aber was ist das wirklich? Ein Sofa, ein Fernseher, ein Kühlschrank – das sind keine 50.000 Euro. Ein komplett neu eingerichtetes Wohnzimmer mit massiven Holzmöbeln, maßgefertigten Türen und hochwertigen Bodenbelägen? Das sind schnell 70.000 Euro. Und wenn du dann einen Wasserschaden hast? Dann zahlt die Versicherung nur einen Bruchteil. Und du zahlst den Rest – mit Zinsen, mit Stress, mit Zeit, die du nicht zurückbekommst.
Die Lösung? Du musst nicht jeden Monat deine Versicherung überprüfen. Aber du solltest sie mindestens alle drei Jahre neu berechnen lassen – besonders wenn du renoviert, umgebaut oder neue Möbel eingebaut hast. Eine neue Balkontür mit Dichtung? Ein neuer Boden aus Eiche? Ein neuer Rollladenkasten? Das alles erhöht den Wert deiner Immobilie – und deinen Versicherungswert. Wenn du nicht weißt, wie viel dein Zuhause heute wert ist, frag einen unabhängigen Gutachter. Nicht den Versicherer. Einen, der nichts zu verkaufen hat.
Unterversicherung ist kein Fehler, den du nur einmal machst. Sie wächst mit jedem Umbau, jedem neuen Fenster, jeder neuen Tür. Und sie wartet – bis der Schaden eintritt. Dann ist es zu spät. Die Artikel unten zeigen dir, wie du deine Wohnung oder dein Haus richtig absicherst – von der Fensterverglasung bis zur Dachbegrünung. Denn wer sich um die Qualität seiner Einrichtung kümmert, sollte auch sicherstellen, dass sie wirklich geschützt ist.
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So vermeiden Sie eine gefährliche Unterversicherung Ihrer Immobilie: Erfahren Sie, wie der Neubauwert richtig berechnet wird, warum der Verkehrswert irrelevant ist und welche Versicherer automatisch anpassen. Mit konkreten Schritten und aktuellen Zahlen.