Kommode als Sideboard: Praktische Tipps und kreative Nutzungsideen
21 Juli 2025 0 Kommentare Tilman Fassbinder

Kommode als Sideboard: Praktische Tipps und kreative Nutzungsideen

Kommode als Sideboard klingt erstmal nach einer schnellen Lösung, wenn im Wohnzimmer der Stauraum knapp wird. Doch warum kaufen viele ein extra Sideboard, wenn doch meist irgendwo eine Kommode rumsteht? Genau hier fängt das ganze Möbel-Hin-und-her eigentlich an, und ehrlich: Kaum jemand weiß genau, was den Unterschied überhaupt ausmacht. Kommoden, Sideboards, Schränkchen – oft verschwimmen die Begriffe im Alltag. Der Blick hinter die Kulissen lohnt sich. Wer etwas kreativ ist, entdeckt schnell, dass man mit wenigen Handgriffen alte Möbel völlig neu nutzen kann. Besonders in Wohnungen, in denen jeder Zentimeter zählt, fragt man sich: Kann ich meine Kommode nicht einfach zum Sideboard umfunktionieren?

Was unterscheidet Kommode und Sideboard wirklich?

Hand aufs Herz: In vielen Möbelhäusern verschwimmen die Grenzen. Traditionell ist eine Kommode eine meist höhere, eher schmale Kastenform mit übereinanderliegenden Schubladen. Typisch steht sie im Schlafzimmer – oder vollgepackt mit Kram im Flur. Sideboards dagegen sind niedriger und meist deutlich breiter. Sie stehen meist im Wohnzimmer, Esszimmer oder Flur und bieten Platz für Deko, Pflanzen oder auch mal ein Tablett mit Gläsern. Für Freunde von Definitionen: Sideboards pendeln sich meist bei einer Höhe von 70 bis 90 Zentimetern ein, während Kommoden oft über einen Meter hinausragen. Die Unterschiede im täglichen Gebrauch sind meist Geschmackssache – und werden spätestens dann egal, wenn du die Stauraumlösung deiner Wahl vor Augen hast.

Ein kleiner Exkurs in die Möbelgeschichte liefert Hintergrund: Die ersten Kommoden tauchten schon im 18. Jahrhundert auf und galten damals als revolutionär, weil sie Schubladen anboten – praktisch für Kleider, Bettwäsche oder allerlei Krimskrams. Das Sideboard hingegen kam ursprünglich aus Großbritannien und sollte die langen Anrichten in Esszimmern ersetzen. Es war die perfekte Bühne für Geschirr, Schalen oder den Sonntagsbraten. Die Möbelindustrie schert sich heute längst nicht mehr um die strenge Trennung. In vielen Katalogen heißen ähnliche Möbelstücke mal so, mal so. Genau das eröffnet dir zu Hause völlig neue Möglichkeiten.

Oft kommt einfach nur auf die Höhe, die Tiefe der Schubladen und auf das Design an. Du findest immer wieder Mischformen, oder Kommoden, die mit eleganten Schiebetüren auftreten und wie ein Sideboard wirken. Mein Tipp: Schau weniger auf die Namen, sondern auf den Zweck. Passt das Möbel genau dahin, wo du es hinstellen willst? Kommt man locker an die Ablage ran, oder ragt das Teil zu massiv in den Raum? Die Antworten zeigen meist: Eine Kommode wird ganz fix zu einem schicken Sideboard – und keiner merkt’s.

Was spricht für Kommoden als Sideboard-Ersatz?

Jetzt wird’s praktisch: Warum solltest du nicht einfach die Kommode nehmen, die du schon hast, statt ein neues Sideboard zu kaufen? Gerade, wenn das Budget knapp ist, bietet so eine Umnutzung echte Vorteile. Kommoden kommen oft mit super Stauraum: Die typischen Schubladen schlucken Socken, Bücher, Kerzen, Dekozeug oder alles, was du sonst offen nicht liegen lassen willst. Im Vergleich dazu bieten viele Sideboards eher Fächer mit Türen, die weniger geordnet wirken.

Kommoden sind meistens deutlich günstiger als hochwertige Sideboards – zumindest, wenn du nach echtem Massivholz schaust. Gebraucht finden sich tolle Stücke auf Kleinanzeigen oder Flohmärkten. Auch was Individualität angeht, bist du mit Kommoden oft besser unterwegs. Du kannst sie easy lackieren oder mit neuen Griffen aufpeppen und so zu deinem ganz persönlichen Wohn-Highlight machen. Sideboards wirken manchmal bieder und angepasst – eine Kommode mit Charakter wird eher zum Hingucker.

Klar, ein Sideboard steht oft wegen der niedrigeren Höhe noch eleganter im Raum. Aber gerade das ist bei Kommoden oft ein Vorteil: Du kannst die Fläche noch besser nutzen, zum Beispiel für große Pflanzen, stylische Lampen oder sogar als Fernsehbank. Viele finden es auch angenehm, wenn man nicht ständig alles auf Augenhöhe platziert, sondern die Deko ein kleines Podest bekommt. Gerade in offenen Wohnbereichen, wo Küche und Wohnzimmer ineinander übergehen, schafft eine Kommode zusätzliche Struktur. Sie trennt Bereiche ohne, dass du gleich eine Wand hochziehen musst.

Ein weiterer Punkt: Kommoden sind meist leichter wieder zu versetzen als riesige Sideboards. Bist du oft umdekorationswillig oder ziehst vielleicht bald um? Dann punktet eine Kommode mit Flexibilität. Und falls du dich irgendwann doch für ein Klassiker-Sideboard entscheidest, kannst du die Kommode einfach im Schlafzimmer oder Flur weiternutzen – praktisch!

Darauf solltest du bei der Nutzung achten

Darauf solltest du bei der Nutzung achten

Ganz ehrlich: Nicht jede Kommode eignet sich automatisch als Sideboard. Es gibt ein paar wichtige Dinge, auf die du achten solltest. Das Möbelstück sollte stabil und gut verarbeitet sein – besonders, wenn du vorhast, schwere Dinge wie Fernseher, große Blumentöpfe oder viele Bücher darauf zu platzieren. Ältere Kommoden aus Massivholz sind oft deutlich stabiler als billige Pressspan-Modelle aus dem Discounter. Ein kurzes Ruckeln am Möbel zeigt oft, wie robust das Teil wirklich ist.

Die Tiefe der Kommode spielt eine große Rolle. Zu tiefe Kommoden wirken schnell klobig in schmalen Räumen, während flachere Modelle sich elegant an Wände schmiegen. Damit ein Kommoden-Sideboard ihren Job im Wohnzimmer oder Esszimmer erfüllt, solltest du checken, ob genug Abstand zur Wand bleibt und ob Türen und Schubladen problemlos aufgehen, ohne gegen Stühle, Sessel oder Heizkörper zu stoßen.

Ein weiterer Punkt sind Sicherheitsaspekte: Stellst du Geräte wie Fernseher, Verstärker oder Lampen darauf, achte auf Kabelmanagement. Viele Kommoden haben keine speziellen Aussparungen für Kabel – du musst kreativ werden. Hier helfen flache Kabelkanäle oder Klettbinder, die du an der Rückseite fixierst. Wenn du kleine Kinder oder Haustiere hast, solltest du die Kommode mit Winkeln an der Wand sichern, damit sie nicht kippt.

Kleine Bau-Tricks helfen viel: Wenn dir die Kommode zu hoch wirkt, kannst du die Füße abmontieren oder kürzen. Willst du einen Sideboard-Look, sorgen längliche Griffe oder Farbkontraste für ein frisches Erscheinungsbild. Viele setzen auf Folierung oder Möbelfolie, um das Möbel dem Rest des Raums anzupassen. Ein Tipp, den ich immer wieder sehe: Kombiniere mehrere schmalere Kommoden zu einem langen Sideboard. Das klappt vor allem, wenn die Möbel die gleiche Höhe haben und die gleichen Füße verwenden.

Und manchmal muss es gar kein Standardmaß sein. Du kannst größere Kommoden seitlich stellen, daraus eine kleine Raumteilerwand machen, oder das Möbel hinten frei mitten in den Raum stellen. Hauptsache, es sieht gut aus und passt zu deinem Stil!

Styling-Ideen: Wie du die Kommode richtig in Szene setzt

Niemand will, dass die alte Kommode wie ein Provisorium rüberkommt. Der Trick liegt darin, das Möbelstück clever zu stylen. Setz Akzente mit einer klaren Aufteilung: Links Blumenvasen, in der Mitte ein Kunstwerk oder ein großer Spiegel, rechts eine stylische Lampe – schon wirkt die Kommode wie ein echtes Designer-Sideboard. Wer Mut hat, stellt großformatige Bilder direkt auf die Kommode statt sie aufzuhängen. Das sieht lässig und urban aus, ist aber blitzschnell wieder geändert, wenn dich der Drang zum Umräumen überkommt.

Deko-Tipps für mehr Charakter: Setze auf Gruppen aus drei Gegenständen – möglichst unterschiedlich hoch und verschieden in den Materialien. Zum Beispiel eine Keramikvase, ein paar Bücher und eine schlichte Schale. Wenn du viel Krimskrams hast, helfen dekorative Boxen oder Körbe, die du offen platzierst. Ist die Kommode sehr modern, kannst du sie mit Vintage-Deko oder einem Stück aus Holz auflockern. Oder umgekehrt: Betagten Kommoden gibst du mit einem minimalistischen Tablett und ein paar Design-Accessoires einen frischen Look.

Licht spielt eine mega Rolle: Mit ein, zwei kleinen Tischleuchten auf der Kommode bringst du Stimmung rein und betonst das Möbel als Herzstück deines Raumes. Dimmbare LED-Lichter oder eine versteckte LED-Leiste an der Rückseite lassen das Board schweben und machen aus jedem alten Möbelstück einen Hingucker.

Und noch ein kleiner Geheimtipp: Mach aus deiner Kommode einen Mini-Bar. Oben Gläser, eine kleine Karaffe oder ein stylischer Flaschenhalter, unten die Schubladen für Servietten, Untersetzer, Snacks. Gerade für Gäste oder einen gemütlichen Abend ist das ein echter Stimmungsmacher. Wer keinen Fernseher auf die Kommode stellt, kann das Möbelstück bewusst inszenieren und als Raumhighlight nutzen, statt es am Rand verschwinden zu lassen.

Egal, für welchen Stil du dich entscheidest – mit einer clever gestylten Kommode beweist du Kreativität und schaffst Stauraum mit persönlicher Note. Ob im Wohnzimmer, Esszimmer oder Flur: Die Kommode als Sideboard kann alles, was ein klassisches Sideboard kann – und oft sogar mehr!